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1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren, ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein, aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen. Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße.

Portia Nelson

Es ist nicht Dein Vater, Deine Mutter, Deine Frau, vor deren Urteil Du bestehen musst.
Der Mensch, dessen Meinung für Dich am meisten zählt, ist der, der Dich im Spiegel anschaut.
Auf ihn kommt es an, kümmere Dich nicht um den Rest, denn dieser Mensch ist bis zum Ende bei Dir.
Du hast die schwierigste Prüfung bestanden, wenn der Mensch im Spiegel Dein Freund ist.
Auf Deinem Lebensweg kannst Du die Welt betrügen, Dir anerkennend auf die Schulter klopfen lassen.
Doch Dein Lohn werden Kummer und Tränen sein, wenn Du den Menschen im Spiegel betrogen hast.

Dale Wimbrow

Da sitzen wir nun entspannt nach Feierabend vor dem Fernseher und verfolgen in der Tagesschau interessiert die Geschehnisse in Japan.. doch mal ehrlich: Wir fühlen uns sicher! Ist immerhin so weit weg, dass es zwar etwas Unbehagen auslöst, jedoch hält dieses Gefühl nicht lange an und wir gehen zur Tagesordung über. In Japan ist es auf dem Sofa nicht ganz so kuschelig, wenn man nicht weiß, ob man am nächsten Tag nicht eine unsichtbare Prise radioaktiven Windes einatmet, welcher sich sanft auf die Lungenbläschen legt. Aber wozu Panik machen???
– „Arme Japaner… aber was soll man machen?“
– „Ich habe doch genügend andere Alltagssorgen.“

Sitzen bleiben und entspannt bleiben.. ist doch soo weit weg die Gefahr.. und wenn es anderen Menschen am Ende der Welt schlechter als mir geht, ist die Welt doch weitestgehend in Ordnung, oder??? 😉

Liebe Japaner.. mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Ich bin im Herzen bei euch, sende euch eine riesige Prise Lebensenergie und hoffe, dass diese gut ankommt, um jeder tödlichen Prise Atomenergie entgegen zu wirken.

Euer Zentinel

Eine kleine, alte Frau trifft am Feldrand auf eine zusammengekauerte Gestalt (die Traurigkeit). Sie setzt sich zu ihr und fordert die Gestalt auf, ihr doch zu erzählen, was sie bedrückt.

Die Traurigkeit seufzt darauf tief: Sollt ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. „Ach, weißt du“, beginnt sie zögernd, „es ist einfach so, dass mich niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest. Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“

„Oh ja“, bestätigt die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft begegnet.“

Die Traurigkeit sinkt noch weiter in sich zusammen. „Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Eher legen sie sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“ Die Traurigkeit schweigt – ihr Weinen ist erst schwach, wird schließlich immer stärker und ganz verzweifelt. Da nimmt die alte Frau die zusammengesunkene Gestalt tröstend in die Arme und flüstert liebevoll: „Weine nur, Traurigkeit, ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“ Erstaunt richtet sich die Traurigkeit auf: „Aber – wer bist du eigentlich?“ – „Ich“, sagt die kleine, alte Frau schmunzelnd, „ich bin die Hoffnung!“

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