Da sitzen wir nun entspannt nach Feierabend vor dem Fernseher und verfolgen in der Tagesschau interessiert die Geschehnisse in Japan.. doch mal ehrlich: Wir fühlen uns sicher! Ist immerhin so weit weg, dass es zwar etwas Unbehagen auslöst, jedoch hält dieses Gefühl nicht lange an und wir gehen zur Tagesordung über. In Japan ist es auf dem Sofa nicht ganz so kuschelig, wenn man nicht weiß, ob man am nächsten Tag nicht eine unsichtbare Prise radioaktiven Windes einatmet, welcher sich sanft auf die Lungenbläschen legt. Aber wozu Panik machen???
– „Arme Japaner… aber was soll man machen?“
– „Ich habe doch genügend andere Alltagssorgen.“
Sitzen bleiben und entspannt bleiben.. ist doch soo weit weg die Gefahr.. und wenn es anderen Menschen am Ende der Welt schlechter als mir geht, ist die Welt doch weitestgehend in Ordnung, oder??? 😉
Liebe Japaner.. mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Ich bin im Herzen bei euch, sende euch eine riesige Prise Lebensenergie und hoffe, dass diese gut ankommt, um jeder tödlichen Prise Atomenergie entgegen zu wirken.
Euer Zentinel
1 Kommentar
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20. März 2011 um 11:08
Renard
Gut geschrieben. Ich habe Freunde in Japan und einer meiner engsten Freunde seine Familie. Japan als kulturelles Land finde ich toll und die Japaner, so verrückt sie auch sind, bringen interessantes auf den Markt und wirken stark bei Innovationen mit. Es gibt viele Gründe dem Alltag nicht einfach wieder entgegenzutreten. Gedanklich bin ich jeden Tag bei den Menschen in Japan, die nichts dafür können und dem ganzen ausgesetzt sind. Alleine die Disziplin der Japaner, die Ruhe und Gelassenheit, der Anstand an den Tankstellen und den kleinen Supermärkten sind ein Grund nicht nur sich zu informieren, sondern sich vor den Japanern zu verbeugen. Es gibt kein Land auf der Welt, in der diese Krise von jedem einzelnen so gemeistert wird.
Ich verbeuge mich zutiefst. Sie helfen jedem und bleiben trotz des Chaos ruhig und gelassen. Jeder kann aber etwas tun. Es gibt genug Institutionen, die Geld sammeln, um den Japanern zu helfen. Es tut gut und kostet nicht viel. Auf I-Tunes z. B. gibt es ein Spendenportal, also einfach beim nächsten Kauf einer CD gleich noch 5 Euro an Japan spenden. Das ist nur ein Beispiel aktiv mit zu wirken. Ich wünsche den Japanern das Beste und dass das Land schnell wieder auf die Füsse kommt.
Dann sollte jeden noch dieses Thema interessieren, da dieses Szenario in Japan ein Vorbote ist für das was bei uns passieren kann. 7 überaltete Atommeiler in Deutschland, ein relativ unsicheres an der Schweizer Grenze und eines der ältesten an der französichen (Frankreich hat 50 Atomkraftwerke), das in einem Erdbebengebiet gebaut ist und nicht einmal erdbebensicher ist. Aber die Stromlobby ist gross, stark und hat die Politiker im Griff. Die Kraftwerke werden kurzzeitig vom Netz genommen und in einem halben Jahr sagt keiner mehr was und macht sich keine Gedanken mehr, wenn er den Riesen Fernseher anschaltet und bei Dolby Surround seinen Lieblingsfilm anschaut bei voller Beleuchtung im Haus.
Als Zeichen, Anerkennung und dem Mitleid an den Japanern und als Zeichen dafür, dass wir einen neuen Weg brauchen mit Energie umzugehen sollte jeder einmal am Tag (am Besten Abends) für eine gewisse Zeit den Strom abschalten.
Wie das aus dem Weltraum aussehen würde, wenn eine Großstadt für eine kurze Zeit komplett dunkel ist würde ein Zeichen des Zusammenhalts sein.
Liebe Japaner, es ist schlimm was passiert ist, ich bin traurig und habe noch nicht einmal eine Nachricht von meinen Freunden, ob es ihnen gut geht. Aber gleichzeitig sage ich auch danke, dass ihr uns zeigt, mit welcher Disziplin und Gelassenheit die Bevölkerung mit dieser Krise umgeht. Ihr zeigt mir, was vielen anderen Menschen fehlt. Mein Mitgefühl und Beileid ist bei euch und ich hoffe, dass viele Menschen es mir gleich tun und spenden, dass wir bald wieder freudige Nachrichten aus Japan bekommen.